zurück zu Fremdprodukten Pfötchen-Taxi
Im Sommer 2012 benötigte die beste Ehefrau von allen unerwartet ein anderes Auto, weil ihr Honda Logo teuere technische Probleme bekam. Unsere Wahl fiel auf ein Fremdprodukt: Den Renault Twingo Liberty der Mutter eines Arbeitskollegen eines Freundes vom Baujahr 1999. ("Genau das richtige Auto für mich!")

Der dreitürige, viersitzige Kleinwagen mit deutlichen Gebrauchsspuren drinnen und draußen besitzt elektrische Fensterheber, CD-Radio, Faltdach usw. – nur keine Servolenkung. Das machte der besten Ehefrau von allen etwas zu schaffen: Nach zwei Tagen hatte sie Muskelkater in den Armen. Und schwarze Renault Twingo mit Faltdach gibt es zu Hauf: "Auf dem Parkplatz habe ich den hellgrünen Logo immer sofort gesehen. Den Twingo muß ich jedes Mal suchen."

So kommt es, daß der Renault Twingo Liberty wenige Wochen später zum Gemeinschaftsfahrzeug wird. Das war der Anlaß, den Wagen zum 2+x-Sitzer umzubauen. Die Rücksitzbank wurde ausgebaut und die Ladefläche mit Hartschaumplatten und Schaumgummi auf Ladekantenniveau angehoben, damit die vierpfötigen x-Sitzer (vorzugsweise Hunde, Katzen und Igel) besser nach draußen schauen können. Abschließend gab es den Namen beidseits als Aufkleber: Pfötchen-Taxi.

Obwohl er noch nicht fällig war, wurde das Pfötchen-Taxi kurz vor der Verschärfung der Bedingungen zum Juli 2012 durch den TÜV geschleußt, denn der Motorträger – die Schwachstelle des Renault Twingo – war zwar stark angerostet, aber noch nicht durch. Ein neuer Auspuff und einige andere Kleinigkeiten waren dazu auszutauschen.

Faszinierend: Den Auspuff (Endtopf mit langem Rohr, neuen Haltegummis, Dichtungen, Schellen und Kitt) gab es für nur 36,00 Euro einschließlich Versand! Ich als gelernter Kaufmann kann nicht nachvollziehen, wie jemand bei derartigen Preisen noch Geld verdienen kann.

Andererseits kann der Renault Twingo ganz schön teuer werden. Es sind die Wagenschlüssel. Wegfahrsperre und Zentralverriegelung per Funk wurden kombiniert. Zum einen "frißt" der Schlüssel die sündhaft teueren Batterien spätestens im Halbjahresrythmus. Zum anderen ist der Schalter im Schlüssel so verrückt kompliziert und gleichzeitig "pisselig" konstruiert mit Weichplastikplättchen und -folien, daß ein Schlüssel bereits nach wenigen Tagen kaputt ging. Ersatz gibt es nur beim freundlichen Renault Händler, weil der Transponder-Code in einer Datenbank in Boulogne-Billancourt gespeichert ist. Für 153,62 Euro erhielt ich einen neuen Schlüssel. Dafür standen fünf Tage Wartezeit an und selbstverständlich mußte der Transponder-Code in der Werkstatt ins Auto eingelesen werden. Also: Einmal abschleppen bitte!

Interessant: Der alte Bart wird in die Räute gesteckt, so muß kein Schließzylinder ausgetauscht werden.

Das Pfötchen-Taxi wird hauptsächlich seinem Namen und seiner Bestimmung entsprechend im Kurzstreckenbetrieb eingesetzt. Gelegentlich werden wir gefragt, warum keine Telefonnummer am Wagen zu lesen ist.

Bestimmungsgemäße Nutzung der angehobenen Ladefläche